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Sindan in BucharaIn der Sowjetzeit war das Sindan ein Symbol des in Buchara angeblich verbreiteten Despotismus. Daher wurden die Ortsvorsteher wegen Machtmißbrauch angeklagt.
Im Sindan wurden nicht mehr als 40 Gefangene untergebracht. Im Verhältnis zu der Bevölkerungszahl ist diese Zahl nicht verhältnismäßig. Sie zeugt davon, dass die
Kriminalitätsrate in Buchara eher niedrig war. Meistens wurden diejenigen unter
Arrest gestellt, die gewisse Religionsrituale vernachlässigten. Der
Islam hat sich als Staatsreligion durchgesetzt, so dass jeder Bewohner verpflichtet war, die notwendigen Rituale auszuführen, wie z.B. fünf Mal täglich zu beten.
Die Moschee spielte eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben des Stadtviertels. Im Vergleich zu anderen Städten wie Taschkent oder Fergana gab es in Buchara keine Chaihanen, die den Männern zur Vergnügung oder zur Gesprächsführung dienten. In Buchara war Chaihana (19.-20. Jh. Samowarhona) ein Ort, wo man kochendes Wasser kaufte oder aber wo man als Reisender essen konnte. Die Moschee war quasi der einzige Ort, an dem Männer des Stadtviertels ständigen Umgang miteinander hatten. Doch auch die Wahlen wurden dort abgehalten. Die Beamten kamen grundsätzlich erst in die Moschee, um mit den Bewohner des Bezirks zu sprechen. Quellen1. Дмитрий Пэйдж. Бухара. Путеводитель по архитектурным и историческим достопримечательностям. 2. Dmitriy Page. The Guide to Bukhara. History and sights Siehe auch |