Überdachte Basare und Dampfbäder
An allen Straßenkreuzungen in Buchara wurden komplizierte Kuppelgebäude, sog.
Toki errichtet. Die Haupthandelsstrasse, die neben dem
Poi Kalan verläuft, führt zur ältesten Straßenkreuzung Bucharas. An dieser Stelle treffen Haupthandelsstrassen des mittelalterlichen Schachristans aufeinander. Man kann dort auch verschiedenen traditionellen „Vier Basare“ oder „Chahar Suk“ besuchen, die in einem Kuppelgebäude namens
Chorsu untergebracht sind.
Tak-i Sarrafon Basar
Die Tak-i Sarrafon Kuppel befindet sich am Ufer des alten Bewässerungskanals Schahrud. Heute fließt das Wasser im betonierten Kanal unterhalb des Straßenasphalts. Unter dieser Kuppel saßen die „Geldhändler“ mit ihren
Geldkoffern und Schatullen, um entweder Geld zu wechseln oder aber andere finanzielle Geschäfte abzuwickeln. Aber auch der Verkauf von
goldbestickten Tubiteiken, schneeweißen Turbanen, Ohrringen, Anhängern, kostbarem Pferdegeschirr, Geschirr uvm. wurde an diesem Platz vorgenommen.
Bei der Restaurierung erkannte man, dass während vier Jahrhunderten die
Toki Sarrafon um 2 Meter in die Erde hinein gesunken war.
Tak-i Sargaron
Laut Berichten des Chronisten Hafasi Tanisch aus dem 16. Jh. wurde auf dem Platz des alten Chorsu 1569/70 n. Chr. die größte Handelspassage Bucharas - insbesondere für Juweliere- namens „Tak-i Sargaron“ gebaut. Diese Kuppelpassage hat ein Gewölbe über dem Fahrdamm. Auf beiden Seiten wurden Gänge für die jeweiligen Läden bzw. Ateliers eingeplant. Das Tak-i Saragon enthielt 36
Werkstätten und Juwelierläden mit dem wertvollen Inventar.
Tim Abdulla-Khan
Wenn man sich von der Kuppel aus nach Süden wendet, kann man das wunderschöne Handelgebäude
Arkade Tim Abdulla-Khan erkennen, welches 1577 n.Chr. zu Herrschaftszeiten der
Scheibaniden erbaut worden ist.
Tak-i Telpak Furuschon
Im Tak-i telpak Furuschon kann man prunkvollen
Kopfschmutz wie z.B. mit Gold und Glasperlen bestickte Tubiteiken, Pelzmützen, Turbane u.a. kaufen. Zu dem Gebäude führen insgesamt fünf Strassen. Da sie sich am Tak-i telpak Furuschon kreuzen, mussten sich die Baumeister darüber Gedanken machen, wie sie eine Lösung für den Verlauf der Wege finden können. Sie legten die Strassen durch sechs radiale Pylonen, die wiederum eine mittelgroße sphärische Kuppel mit einem Durchmesser von 14,5 m unterstützen. Auf 12 Achsen steht die Galerie, in der sich auch diverse
Lagerräume befinden.
Tak-i Telpak Furuschons westliche Passage liegt an der
Mehtar Ambar Straße. Das Gebäude, das rechts an das Tak-i Furuschon grenzt, ist unter dem Namen
Kuleta Karawansarai bekannt. Links davon liegt die neu restaurierte
Kurpa Moschee. Am Ende der Straße wurde zudem die
Mullo Tursunjon Medresse gebaut.
Badeanstalten in Buchara
Direkt neben der Passage wurde die Sarrafon Badeanstalt als verbindlicher Bestandteil des öffentlichen Stadtzentrums eingerichtet, es musste jedoch nach ihrer Ausgrabung erst einmal restauriert werden.
Abu Ali ibn Sino erwähnt in seinem „ Naturheilswissenschaftlicher Kanon“ die vielen Vorzüge der Badeanstalt bspw. den guten Bau, die gemäßigte Temperatur, das helle Licht, die wohltuende Luft, das angenehme Wasser usw. Auf den
therapeutischen Zweck und Hygiene wurde besonders viel Wert gelegt. Trat man in die Badeanstalt herein, konnte man seine Kleider bei der Ablage verstauen und des weiteren zu den Ruheplätzen gelangen. Im Anschluss fand man eine Reihe von Kuppelräumen, die durch enge Gänge miteinander verbunden waren.
Mitunter ist in Buchara die altertümliche Badeanstalt Bosor-i Kord neben dem
Tak-i Telpak Furuschon erhalten geblieben. Es gibt sogar Kellerräume hierfür, und zwar zwischen den Gebäuden des Basars. Aber diese Straße kennzeichnen keine weiteren ausdrucksstarken Kuppeln, sondern eher niedrige und einfache Kuppeln. Da die
Badeanstalten in Buchara typische bürgerliche Bauten des 16 Jahrhunderts waren, gilt ihnen ein besonderes historisch-kulturelles Interesse.
In Buchara bestand die Gefahr, dass man eine Badewanne in einer Badeanstalt mit der für rituelle Waschungen in speziellen Räumen verwechseln konnte. Nahezu in allen Bezirken der Stadt gab es zwei zu unterscheidende Anstalten: zum einen die Tahorathona – der Platz für die Waschungen vor jedem Gebet, die laut
Scharia nicht den ganzen Körper betraf; zum anderen die Guslhona – d.h. hier wurden Räume mit separaten Kabinen zur Verfügung gestellt, um die
komplette Waschung zu vollziehen. Hiermit ist die Reinigung von Kopf bis Fuß mit sauberem Wasser gemeint. Wenn es kalt war, wurde in Guslhona als gewisser Luxus auch heißes Wasser angeboten. Dort kamen alle Menschen mit einem Bademantel bekleidet und als Zeichen dafür, dass sie noch
nicht gebadet waren, zogen sie ein Stück des Mantels auch über den Kopf.
Für eine gewisse Einhaltung der Ordnung in der Badesanstalt war jeder Besucher selbst verantwortlich. Auch den Brennstoff zur Erwärmung des Wassers musste entweder jeder selbst mitbringen oder der Kauf des Materials wurde organisiert und die Teilnehmer beteiligten sich finanziell daran. Die Ortsgemeinde stellte in der Regel arme Menschen ein, damit diese gegen Bezahlung auf die Einhaltung der Ordnung aufpassten und das Wasser erwärmten.
Quellen
1.
Дмитрий Пэйдж. Бухара. Путеводитель по архитектурным и историческим достопримечательностям.
2.
Dmitriy Page. The Guide to Bukhara. History and sights
Siehe auch
1.
Так-и Саррафон
2.
Taq-i Sarrafon Trading Dome
3.
Сonsolidator
4.
Stadtplan